Der morgige Jahreswechsel ist ein guter Anlass um sich zu besinnen, dass wir alle nicht in der Zukunft und genauso wenig in der Vergangenheit leben. Zumindest sollten wir es idealerweise nicht!
Wir leben im Jetzt!
Jeder kennt Sprüche, die besagen, dass wir die Vergangenheit nicht mehr ändern können, die Zukunft noch nicht wissen, es bleibt uns also nichts, außer den Moment zu leben.
Doch die Realität, wie wir sie leben, sieht leider oft anders aus.
Wir sind alle Sklaven unserer Vergangenheit und Erfahrungen, die uns hindern, frei und vorbehaltlos zu leben und die Angst vor Konsequenzen in der Zukunft hindert uns allzu oft Entscheidungen zu treffen und so treten wir oft auf dem Stand, kommen nicht weiter.
Es kommt immer wieder zu Neujahrsvorsätzen, die spätestens nach ein paar Wochen oder sogar Monaten über Bord geworfen werden, im Kopf werden die Selbstzweifel wie ein Nebel, der sich ausbreitet immer größer und schließlich endet alles mit einem: „Ich habe es nicht geschafft.“
Wir sollen die Vergangenheit nicht verdrängen, ist die doch der Nährboden wertvoller Erfahrungen, doch darf sie nicht übermächtig und hindernd werden. Wir müssen sie achtsam analysieren und den Dingen die Aufmerksamkeit schenken, die sie verdienen. Nicht mehr und nicht weniger. Wir haben eine moralische Verantwortung, was die Zukunft betrifft! Wir dürfen und sollen über die Konsequenzen nachdenken, welche unser Handeln nach sich zieht und müssen uns unbedingt im Klaren sein, ob wir wirklich alle Konsequenzen tragen können, denn oft ist gerade hier das Scheitern eines Vorhabens begraben.
Der zukünftige Topbody birgt vielleicht Konfliktpotential mit dem Ehepartner, der neue Job bringt zwar mehr Geld, würde aber zeitliche Einbußen für das Familienleben bedeuten, Rauchen aufzuhören bringt zwar mehr Geld in der Tasche aber ich habe noch keine Alternative gefunden, wie ich mit Stress umgehen werde, ... etc.
Es gilt das Ziel genau zu untersuchen, sozusagen einen Check vorzunehmen, ob es denn, von allen Seiten betrachtet, wirklich so attraktiv ist, wie es auf den ersten Blick erscheint. Denn nur wer sein Ziel ganz genau kennt, kann es visualisieren und somit auch erreichen.
Es braucht aber keine Neujahrsvorsätze um ein achtsames Bewusstsein zu entwickeln und sich in Akzeptanz des „Jetzt“ zu üben.
Im Jetzt zu leben bedeutet für eine reife Persönlichkeit vorübergehende Momente, die oft auch sehr belastend sein mögen, als Fundamente ihrer Existenz und Persönlichkeitsentwicklung zu schätzen und alles, was uns auf unserem Lebensweg begegnet, zu akzeptieren. Vor allem die Dinge, die wir nicht ändern können, wie z.B. altern oder Krankheiten. Sich an positive Erinnerungen („aber früher war...“) zu klammern, macht schwach und verwischt den Blick auf Möglichkeiten der Akzeptanz und eventuell Lösungsstrategien für die Zukunft.
Beim Leben des Moments geht es um das Bewusstsein und um Achtsamkeit.
Nach außen und nach innen. Bewusstsein, welches sich nur nach innen richtet, sich nur auf uns selbst fokussiert, verweigert die notwendige Aufmerksamkeit auf alles, was um uns herum passiert und gewährt uns somit nur eine teilweise Erfahrung und gleichermaßen auch nur eine sehr beschränkte Möglichkeit der Weiterentwicklung.
In unserem Leben sollten wir genauso mit Freuden weit hinaus in die Welt ziehen und um uns schauen, wie in die Tiefen unseres eigenen Seins.
Frohes, neues Jahr! Viel Glück, Selbstakzeptanz, Selbstliebe, Freude und Erfolg für 2018
wünscht Verena
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Carmen (Mittwoch, 03 Januar 2018 09:50)
Danke für Deine klaren und eindringlichen Worte liebe Verena. Ich bewundere ehrlich Deine Gabe die richtigen Worte zu finden und bei mir mein Innerstes zu berühren.